Die Sparkassenstiftung zeichnet jährlich sehr gute Abschlussarbeiten aus. Für seine am Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung betreute Masterarbeit zum Thema „Strategie zur Potenzialflächenermittlung für die Freiflächenphotovoltaik in der Region Rhein-Neckar“ wurde Jonas Engel als einer der Preisträger ausgezeichnet.
Ziel der Arbeit war es, für die Region Rhein-Neckar eine regionalplanerische Strategie zur Vorgehensweise der Potenzialflächenermittlung für die Freiflächenphotovoltaik zu erstellen. Zunächst werden die Herausstellung der regionalplanerischen Handlungsmöglichkeiten sowie das Aufzeigen des zur Verfügung stehenden Instrumentariums diskutiert und herausgearbeitet.
Herr Engel arbeitet eine schrittweise Vorgehensweise für die Flächenermittlung heraus, anhand derer Potentialflächen für raumbedeutsame Photovoltaikanlagen ermittelt werden können. Hierfür werden auf die Region Rhein-Neckar angepasste Eignungs-, Ausschluss- und Restriktionskriterien für Potentialflächen definiert und detailliert erläutert. Im Fokus steht hierbei, dass sowohl die Vorgehensweise als auch die Kriterien an die landesplanerischen Vorgaben der Länder Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen angepasst sind. Anhand dessen soll die Erstellung einer gesamtregional einheitlich umsetzbaren Strategie für die Freiflächenphotovoltaikentwicklung gewährleistet werden, die über die Ländergrenzen hinaus keiner weiteren Abänderung bedarf. Als Ergebnis steht folglich eine Strategie zur Potentialflächenermittlung für die Freiflächenphotovoltaik, die dem Verband Region Rhein-Neckar, als Träger der Regionalplanung in der Region Rhein-Neckar, als Empfehlung dienen soll.
Die Bedeutung des Ausbaus erneuerbarer Energien und hier auch der Freiflächenphotovoltaik hat auch nach Abschluss der Arbeit nicht zuletzt durch die vollzogenen Gesetzesänderungen, die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung sowie die Ziele der Versorgungssicherheit mit (bezahlbarem) Strom weiter an Bedeutung gewonnen. Die Region Rhein-Neckar als Standort einiger Strom- bzw. energieintensiver Unternehmen hat ein herausgehobenes Interesse im Sinne einer nachhaltigen Regionalentwicklung an den Ergebnissen der Arbeit.
Freiflächenphotovoltaikanlagen nehmen aufgrund ihres großen Flächenbedarfs viel Raum in Anspruch, der zumeist nicht anders genutzt wird. Konflikte gibt es insbesondere mit der konkurrierenden Nutzung Landwirtschaft und bei der Frage zur Bedeutung für das Landschaftsbild. Dies betrifft nicht nur die Region Rhein-Neckar, sondern derzeit auch die anderen Regionen in Rheinland-Pfalz und in ganz Deutschland. Eine regional koordinierte Standortsteuerung von Freiflächenphotovoltaikanlagen, mit der geeignete und konflikt- bzw. restriktionsarme Standorte frühzeitig und langfristig planerisch gesichert werden können, erscheint vor dem Hintergrund der Raumbedeutsamkeit dieser Anlagen als sehr sinnvoll.
Die Ergebnisse der Arbeit sind für den Verband Region Rhein-Neckar unmittelbar praxisrelevant. Dies wird auch dadurch bestätigt, dass Herr Engel dort im Anschluss an seine Masterarbeit eine Beschäftigung angetreten hat.