13. KL-Forum am 05. November 2015: Magnet Mittelstadt – Die neue Rolle von mittelgroßen Städten als Zentren zum Leben, Wohnen und Arbeiten

13. Kaiserslauterner Forum 2015: Magnet Mittelstadt – Die neue Rolle von mittelgroßen Städten als Zentren zum Leben, Wohnen und Arbeiten

Am 5. November 2015 fand im Rahmen der 2. Demografiewoche Rheinland-Pfalz das 13. Kaiserslauterner Forum des Lehrstuhls Regionalentwicklung und Raumordnung und der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) statt. Rund 100 Teilnehmer aus Politik, Landes- und Kommunalverwaltungen, Kammern, Verbände und Wissenschaft waren anwesend. Das Forum unterstützt seit dem Start im Jahr 2001 den Wissenschaft-Praxis-Transfer zu Themen der Regional- und Kommunalentwicklung.

Mittelstädte spielen insbesondere in ländlich-peripheren Räumen eine bedeutende Rolle und können zu deren Stärkung und Stabilisierung beitragen. Vor diesem Hintergrund wurde der Frage nachgegangen, welchen Herausforderungen sich Mittelstädte stellen müssen und auf welcher Basis sie sich in Zukunft entwickeln können, um ihre wichtigen Funktionen, auch für das Umland, weiterhin wahrnehmen zu können.

Die Bedeutung von Landesplanung und Mittelstadt beschrieb die Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz, Eveline Lemke. Mittelstädte stellen in Rheinland-Pfalz ein bedeutendes wirtschaftliches und soziales Zentrum im ländlichen Raum dar. Univ.-Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß zeigte auf, dass Mittelstädte einen sehr heterogenen Untersuchungsgegenstand darstellen. Mittelstädte in stadtregionaler Lage und Mittelstädte in ländlich-peripherer Lage haben eine große Bedeutung als „Rückgrat der Daseinsvorsorge“ sowie bei der Stabilisierung und Stärkung ländlicher Räume. Weitere Referenten zeigten das Spannungsfeld zwischen interkommunaler Kooperation und Konkurrenz in der Planungspolitik von Mittelstädten auf und stellten Wohnsituationen und -trends in Mittelstädten am Beispiel der Landesgartenschaustadt Landau vor. Einrichtungen und Konzepte in Mittelstädten zur Daseinsvorsorge stellte apl. Prof. Dr. Hans-Jörg Domhardt vor. Mittelstädte wirken dabei als „stabilisierender Anker“ in ländlichen Räumen und als „Magnete“ für Bürger. Eine besondere Bedeutung spielt die Erreichbarkeit und die Bündelung von Einrichtungen der Daseinsvorsorge. Mittelstädte müssen ihr Profil schärfen sowie eng mit ihrem Umland kooperieren. Dies veranschaulichten die Beispiele der Podiumsdiskussion: Achim Hütten, Oberbürgermeister von Andernach, stellte das Konzept Andernachs als „essbare Stadt“ vor. Bad Kreuznach hat sich als „Gesundheitsstadt“ etabliert, wie Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer ausführte. Hansjörg Eger, Oberbürgermeister von Speyer beschrieb den Weg Speyers zur Fahrradstadt.

Vorträge:

Begrüßung
Heike Arend
Geschäftsführerin der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz e.V.

Landesplanung für die Mittelstadt: Wirtschaftliches und soziales Zentrum im ländlichen Raum
Eveline Lemke
Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung des Landes Rheinland-Pfalz

Mittelstädte als Stabilisatoren ländlich-peripherer Räume
Univ.- Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß
TU Kaiserslautern, Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung

Planungspolitik von Mittelstädten – interkommunale Kooperation und Konkurrenz
Dr. Manfred Kühn
IRS-Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung, Erkner

Gebaute soziale Räume: Wohnsituation und -trends am Beispiel der Landesgartenschaustadt Landau
Roland Schneider
Leiter der Abteilung Stadtplanung und Stadtentwicklung, Landau

Daseinsvorsorge unter Druck – Einrichtungen und Konzepte in Mittelstädten
apl. Prof. Dr. Hans-Jörg Domhardt
TU Kaiserslautern, Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung

Neue Bedeutung finden: Beispiele von Profilbildung rheinland-pfälzischer Mittelstädte
Bad Kreuznach – Die Gesundheitsstadt
Dr. Heike Kaster-Meurer
Oberbürgermeisterin Bad Kreuznach

Andernach – Die essbare Stadt
Achim Hütten
Oberbürgermeister Andernach

Speyer – Auf dem Weg zur Fahrradstadt
Hansjörg Eger
Oberbürgermeister Speyer

Schlusswort
Heike Arend
Geschäftsführerin der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz e.V.