Auslandsexkursion mit Geographie-Studierenden im Rahmen des Studiengangs Master of Ed. Geographie nach Schweden

100 km zum nächsten Supermarkt – das Beispiel Strömsund kommun – Jämtland/Schweden

Exkursion zum Thema „Sozio-ökonomische Strukturen und Entwicklungen in Jämtland: Bevölkerung, Siedlungswesen, Tourismus, Nahversorgung/Einzelhandel, Daseinsvorsorge, Forstwirtschaft“

Im Rahmen der fachlichen Ausbildung von Master-Studierenden für das Lehramt im Fach Geographie fand unter Leitung von Frau Prof. Troeger-Weiß und Dr.-Ing. Kirsten Mangels zwischen dem 24. August und 03. September 2021 eine 10-tägige Auslandsexkursion in einen ländlich-peripheren Raum im nördlichen Schweden statt. Am Beispiel der Region Jämtland wurden die Herausforderungen eines ländlichen Raumes in einem europäischen Mitgliedsstaat den elf Studierenden aufgezeigt und verdeutlicht. Regionaler Schwerpunkt der Exkursion war Strömsund Kommun.

Die Exkursion diente der intensiven Auseinandersetzung mit Themenfeldern aus der Kommunal- und Regionalentwicklung in einer extrem dünn besiedelten peripheren Region, die allerdings große natürliche Potentiale (u.a. Seen, höchste Dichte an Bärenpopulation in Europa) aufweist. Im Vordergrund stand dabei die Frage, auf welche Weise in einem dünn besiedelten ländlichen Raum die Daseinsvorsorge in verschiedenen Strukturbereichen gewährleistet und gesichert werden kann. In Gesprächen mit regionalen und kommunalen Akteuren sowie durch eigene empirische Untersuchungen, im wesentlichen Befragungen der ortsansässigen Bevölkerung und Kartierung von Nutzungen und Leerständen in den Gemeinden Strömsund und Gäddede konnten die Studierenden Infrastrukturen und Dienstleistungen im Bereich der  Daseinsvorsorge erfassen und bewerten. Neben der demographischen Entwicklung der Region, die in starkem Maße von Abwanderung  geprägt ist, wurde insbesondere die Versorgung mit Einzelhandel, Mobilitätsinfrastruktur, digitalen Infrastrukturen sowie mit medizinisch-ärztlichen Dienstleistungen thematisiert.

Ein weiterer Fokus lag auf dem Tourismus. Touristische Trends wie Wandertourismus oder Kanutourismus sowie Jagd- und Angeltourismus spielen in Strömsund kommun eine Rolle. Über Möglichkeiten der touristischen Entwicklung haben sowohl die Geschäftsführung der Tourismusagentur in Gäddede als auch die Geschäftsführer eines kleinen touristischen Start-up-Unternehmens in Öjarn informiert. Teil der Aufgaben für die Studierenden war abschließend die Entwicklung von Zukunftskonzepten für Strömsund kommun, einer Großgemeinde mit einer Ausdehnung West-Ost und Nord-Süd von über 100 Kilometern und mit Grenzlage zu Norwegen.

Den Konzepten lagen folgende Fragestellungen zugrunde:

  • Wie gestaltet sich der demographische Wandel in der Region Jämtland? Welche Bedeutung hat die Bevölkerungsminderheit der Sami?
  • Auf welche Weise kann die Daseinsvorsorge in den Bereichen Einzelhandel, medizinische Versorgung und Mobilität gewährleistet werden?
  • Welche Handlungsansätze und Projekte bestehen zur Gestaltung des demographischen Wandels und zur Sicherung der Daseinsvorsorge? Welche Rolle kommt dabei dem Tourismus zu?

Gelungen ist die Erarbeitung von drei Zukunftskonzepten für Strömsund kommun, die auch den Entscheidungsträgern in der Kommunalverwaltung zur Verfügung gestellt werden.

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