Bericht zur Deutschland-Exkursion vom September 2017: Regionalentwicklung in Unterfranken

Geographische Exkursion nach Unterfranken des Lehrstuhles Regionalentwicklung und Raumordnung im Sommersemester 2017

Die wesentlichen thematische Schwerpunkte der Exkursion waren die Sicherung der Daseinsvorsorge in einem stark vom Demographischen Wandel betroffenen, sehr dünn besiedelten (2,4 EW/km²) Raum und der an wirtschaftlicher Bedeutung gewinnende (ganzjährige) Tourismus in der Region. Angeboten wurde die Exkursion vom Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung unter der Leitung von Prof. Dr. Gabi Troeger-Weiß, Elena Heß M.Sc. und Sarah Wieschmann M.Sc..

Aufbauend auf konzeptionellen Vorarbeiten der Studierenden sowie Gesprächen mit fach- und regionalkundige Referenten vor Ort war die Exkursion als Geländeübung angelegt. Somit konnten erlangtes Wissen und erarbeitete Methodik unmittelbar von den Studierenden angewandt werden, etwa durch Befragungen der örtlichen Bevölkerung und Touristen, Raumbeobachtungen oder thematische Kartierungsübungen.

Die Exkursion startete in Östersund, dem größten Zentrum (55.000 EW) und Entwicklungsmotor Jämtlands. Der Flughafen Åre Östersund ist dabei ein bedeutender Standortfaktor für die Region Östersund und bindet auch das internationale Wintersportzentrum Åre an Schweden und Europa an. Von Östersund führte die Exkursionsroute nordöstlich nach Strömsund (ca. 3.700 EW) und anschließend entlang der Wildnisstraße (Vildmarksvägen) weiter bis in den äußersten Norden Jämtlands, in das südliche Lappland und in den norwegischen Grenzort Nordli. Die Studierenden erkannten bald ein anderes Entfernungsbewusstsein der Bevölkerung, welches aus der geringen Dichte von Versorgungszentren in der Region resultiert. Dabei identifizierten sie Herausforderungen, die sich daraus für die Daseinsvorsorge (z.B. für die medizinische Versorgung) ergeben können. Eine Moorwanderung in der nordschwedischen Tundra-Landschaft am Stekenjokk machte für die Studierenden nicht nur die physiogeografischen Besonderheiten des Raumes sondern auch seine naturtouristische Attraktivität erfahrbar. Die seen- und waldreiche Region bietet gute Voraussetzungen für einen saisonübergreifenden, sanften Naturtourismus.

Als Abschlussprojekt der Exkursion erarbeiteten die Studierenden ein Tourismusentwicklungskonzept für Strömsunds kommun. Der Entwurf wurde dem Bürgermeister von Strömsund übersandt.

Univ.-Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß
M. Sc. Sarah Wieschmann