Perspektiven der regionalen und kommunalen Entwicklung der Verbandsgemeinden Hermeskeil, Mendig, Rheinböllen und Westerburg unter besonderer Berücksichtigung der Wirkungen der Konversion der Bundeswehr

Auftraggeber
Verbandsgemeinden Hermeskeil, Mendig, Rheinböllen und Westerburg

Laufzeit
??/200? – ??/200?

Projektbeschreibung

Die Konversion, die zivile Nachnutzung ehemals militärisch genutzter Standorte, spielt für die Entwicklung des Landes Rheinland-Pfalz insgesamt, insbesondere jedoch für die von der Konversion betroffenen Gemeinden eine große Rolle. Das neue Stationierungskonzept des Bundesministeriums für Verteidigung sieht in Rheinland-Pfalz die Schließung von neun Standorten, darunter vier größere, vor. Für diese vier Standorte –Hermeskeil, Mendig, Rheinböllen und Westerburg- wurde der Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung von der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz beauftragt, eine Untersuchung über die regionalen und kommunalen Perspektiven im Zuge der Konversion zu erstellen. Mit der Standortauflösung sind wirtschafts- und arbeitsmarktstrukturelle Wirkungen unterschiedlicher Reichweite verbunden.

Im Rahmen der Untersuchung steht die Frage im Vordergrund, welche Entwicklungsperspektiven sich nach den Standortschließungen für die vier Verbandsgemeinden und die Ortsgemeinden ergeben. Ziel der Untersuchung ist es, auf der Grundlage einer Bestandsaufnahme und -analyse der bisherigen Entwicklungen in verschiedenen Strukturbereichen sowie einer Stärken-Schwächen-Analyse jeweils ein regionales und kommunales Handlungskonzept mit konkreten Strategien und Projekten zu erarbeiten.

Zunächst gilt es die Fakten der Konversion in Rheinland-Pfalz insgesamt sowie die Fakten der Konversion der Bundeswehr für die vier zu untersuchenden Verbandsgemeinden darzustellen. Mittels diesem ersten Analyseschritt, der die Wirkungen der Konversion auf die verschiedenen Strukturbereiche beinhaltet, kann die Dimension der Standortschließung für die jeweilige Verbandsgemeinde eingeschätzt werden. Daran schließt sich die Darstellung der Rahmenbedingungen der kommunalen Entwicklung an. Im Hinblick auf Weichenstellungen für die zukünftige Entwicklung sind insbesondere folgende Aspekte in das Entwicklungskonzept einzubeziehen

  • geänderte demographische Rahmenbedingungen sowohl die natürliche Bevölkerungsentwicklung als auch das Wanderungsverhalten betreffend
  • erhöhte Wettbewerbssituationen um die Ansiedlung von Unternehmen des produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereichs, insbesondere aufgrund der zunehmenden Globalisierung sowie der Erweiterung der Europäischen Union
  • neue Formen des Arbeits- und Pendlerverhaltens
  • zunehmender Wettbewerb der Kommunen um Gewinnung von Wohnbevölkerung
  • neue Formen des Wohnstandortverhaltens vor dem Hintergrund hoher Bodenpreisbelastungen in Verdichtungsräumen und deren unmittelbarem Umland sowie angesichts zunehmend steigender Energiepreise
  • zunehmend knappere Haushaltsmittel im kommunalen Bereich (Gewerbesteuer u.a.)
  • sich verstärkende Notwendigkeit des Einsatzes von Management- und Marketingstrategien auf kommunaler Ebene

Die am Beginn des Konzeptes stehenden Gespräche mit den Bürgermeistern der Verbandsgemeinden und der Ortsgemeinden sowie die umfassende Strukturanalyse dienen dem Erfassen der Stärken und Schwächen der vier Verbandsgemeinden. In einem weiteren Schritt ist die Diskussion eines Entwicklungsleitbildes und die Diskussion von Entwicklungszielen, ggf. in Verbindung mit Szenarien, in den jeweiligen Verbandsgemeinden notwendig. Bestimmende Rahmengröße in allen vier Verbandsgemeinden ist der Ausgleich der Wertschöpfungsverluste durch die Konversion. Konkrete Strategien und Maßnahmen in Gestalt eines Maßnahmenkatalogs mit kurz-, mittel- und langfristiger Ausrichtung schließen die Arbeit ab.

Ansprechpartner

Univ.-Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß
Akad. Dir. apl. Prof. Dr.-Ing. Hans-Jörg Domhardt

Tourismuskonzept für die Stadt und den Landkreis Kaiserslautern
Handlungsansätze zur Stabilisierung der Bevölkerungsentwicklung in strukturschwachen Regionen – das Konzept „Let´s Go Oberfranken“