Trends – Perspektiven – Strategien
Roadmap für die Standortentwicklung von Unternehmen im Kammerbezirk Schwarzwald-Baar-Heuberg
Auftraggeber
Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg
Laufzeit
August 2020 bis September 2021
Projektbeschreibung
Die Diskussion über die Zukunftsfähigkeit von Wirtschaftsstandorten ist von zwei Perspektiven geprägt: zum einen bedarf es des Blickwinkels der Unternehmen, zum anderen des Blickwinkels von Regionen und Kommunen. Von Bedeutung erscheint dabei, dass
- auf der Basis wirtschaftsbezogenen Trendanalysen und
- auf der Grundlage der Einschätzung und Bewertung der Zukunftsperspektiven aus der Sicht der Unternehmen in einer Region
Handlungsstrategien abgeleitet werden können, die einen kurz- und mittelfristigen Orientierungsrahmen im Sinne einer Roadmap begründen können. Um im Standortwettbewerb erfolgreich sein zu können, muss eine Region für die Bestandssicherung von Unternehmen Trends, Stärken und Herausforderungen analysieren, in Wert setzen, Strategien und Projekte entwickeln sowie zukunftsfähige Lösungen präsentieren und offensiv nach außen tragen. Gerade den Kammern kommen an dieser Stelle eine besondere Bedeutung und Verantwortung zu.
Die Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg hat dies erkannt und die Erarbeitung einer Roadmap vor dem Hintergrund komplexer struktureller und fachlicher Rahmenbedingungen, Trends und Herausforderungen angestoßen mit dem Ziel für die Unternehmen und den Wirtschaftsstandort Weichenstellungen für die Zukunft vorzunehmen.
Ausgangspunkt hierfür sind neben einer Reihe von aktuellen Zukunftstrends insbesondere auch die grundlegend geänderten Rahmenbedingungen durch die Pandemie COVID-19, die insbesondere Unternehmen des produzierenden Gewerbes, des Handels und des Dienstleistungsbereichs, jedoch auch Kommunen und regional- sowie strukturpolitisch aktive Organisationen, wie die Wirtschaftskammern, betreffen.
Um eine Region und ihre Unternehmen zukunftsgerecht und -gerichtet gestalten und entsprechende Weichenstellungen vornehmen zu können, ist stärker als noch vor einigen Jahren die Beobachtung und Inwertsetzung von Trends – durchaus auch im Sinne einer regions-bezogenen Trendforschung – erforderlich. Eine Reihe von Regionen – und dies zeigen nationale und internationale Beispiele – setzt sich intensiv mit Zukunftstrends auseinander, um Weichenstellungen auf betrieblicher, jedoch auch auf regional- und strukturpolitischer Ebene vornehmen zu können.
Ziel eines Strategiepapiers im Sinne einer Roadmap ist es, einen Orientierungsrahmen für Unternehmen und den Wirtschaftsstandort zu geben. Eine Roadmap soll Impulse für Handlungsansätze setzen, wobei die Kürze, Überschaubarkeit und Konkretheit wichtige Merkmale von Roadmaps sind. Bei den Handlungsansätzen geht es vor dem Hintergrund der skizzierten Trends, die Herausforderungen begründen, schwerpunktmäßig um die Frage, welche „Stellschrauben“ Einfluss auf die künftige Entwicklung und Entwicklungsdynamik einer Region nehmen.
Ziel ist es, möglichst konkrete Handlungsansätze und
Strategien zu erarbeiten, um
- den Wirtschaftsstandort Schwarzwald-Baar-Heuberg angesichts der skizzierten Trends zukunftsfähig zu gestalten,
- den Unternehmen Rahmenbedingungen und Entwicklungslinien aufzuzeigen, die für die künftige (Standort-)-
Entwicklung von Unternehmen relevant sind, - den Unternehmen die Tragweite und die Wirkungen von Trends und Entwicklungslinien aufzuzeigen.
Im Wesentlichen standen damit verbunden die folgenden Fragestellungen im Vordergrund:
- Wie stellt sich die strukturelle Ausgangssituation im Kammerbezirk Schwarzwald-Baar-Heuberg dar?
- Welche Bewertung der Rahmenbedingungen und der Ausgangssituation ist durch die Unternehmen gegeben?
- Welche Trends werden künftig relevant?
- Welche Herausforderungen ergeben sich daraus aus genereller Sicht und aus der Sicht von Unternehmen?
- Welche Handlungsansätze auf verschiedenen Ebenen bieten sich für die Sicherung und Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandort Schwarzwald-Baar-Heuberg an?
Die Roadmap für die Unternehmen im Kammerbezirk Schwarzwald-Baar-Heuberg umfasst damit:
- Kurz-Analyse der aktuellen Rahmenbedingungen und der strukturellen Ausgangssituation in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg,
- Darstellung der derzeit für den Wirtschaftsstandort und die Unternehmen im Kammerbezirk Schwarzwald-Baar-Heuberg relevanten Trends,
- Analyse der daraus resultierenden strukturellen Herausforderungen „verschnitten“ mit jenen, die Unternehmen sehen,
- Ableitung von Handlungsansätzen.
Was nun die Zielgruppen für die konkreten Strategien und Handlungsansätze betrifft, so wurden zwei Gruppen ins Auge gefasst:
- Unternehmen im Kammerbezirk im Hinblick auf strategische Weichenstellungen und Maßnahmen auf betrieblicher Ebene sowie
- die Kammer und Bund, Land und Kommunen für regional- und strukturpolitische Maßnahmen zur Sicherung und Entwicklung des Wirtschaftsstandorts.
Methodisch basiert die Roadmap insbesondere auf einer (digitalen) Umfrage bei Unternehmen der Industrie, Logistik, des Handels, des Dienstleistungsbereich und des Tourismus (knapp 11.000 Unternehmen). Neben dieser Umfrage basiert die Roadmap auf einer sekundäranalytischen Auswertung der strukturellen Ausgangssituation. Relevant sind ferner die Ergebnisse der regionalwirtschaftlichen Trendforschung des Auftragnehmers.
Ansprechpartner:innen
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß