Standortfindung des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald
Untersuchungen zu den Wirkungen einer möglichen Verlagerung des Standortes des Landratsamtes in eine Gemeinde des Landkreises

Auftraggeber
Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald

Laufzeit
Januar 2021 bis Juni 2021

Projektbeschreibung

Im Rahmen der Diskussion um einen geeigneten neuen Standort für das Landratsamt des Landkreises Breisgau-
Hochschwarzwald wurde der Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung von diesem mit einer Untersuchung zu den Wirkungen einer möglichen Verlagerung des Standortes des Landratsamtes beauftragt. Das Landratsamt des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald steht an seinem Hauptstandort in Freiburg aus verschiedenen Gründen (u.a. hoher Investitionsbedarf im Bereich Brandschutz, Kapazitätsgrenzen des bestehenden Immobilienbestands) vor der Frage, ob eine Verlagerung in eine der Gemeinden des Landkreises oder eine Verlagerung des Amtes innerhalb der Stadt Freiburg erfolgen soll.

Ziel der Untersuchung war es, anhand der Diskussion von Standortfaktoren und möglichen Wirkungen Empfehlungen für einen geeigneten Standort für das Landratsamt des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald zu erarbeiten, wobei drei mögliche Standorte für den Hauptstandort, die Stadt Freiburg, Bad Krozingen sowie ein Tandem-Standort Bad Krozingen-Titisee-Neustadt im Rahmen der Untersuchung untersucht wurden.

Die Untersuchung baut auf einer umfassenden Strukturanalyse des Landkreises, einer Analyse der Organisationsund Personalstruktur des Landratsamtes sowie einer schriftliche Befragung der Beschäftigten des Landratsamtes auf, um eine Kriterien-gestützte, qualitative Abschätzung der Wirkungen einer möglichen Standortverlagerung abzuleiten. Kriterien, die hierzu herangezogen wurden waren z.B.: die verkehrliche Erreichbarkeit eines Standorts, Bürgernähe, Verfügbarkeit hochleistungsfähiger digitaler Infrastrukturen, Arbeitsmarktpotentiale an den Standorten, Bewertung der Standorte durch die Beschäftigten, Wirkungen einer Verlagerung des Standorts, insbesondere auf den Immobilienmarkt, den Einzelhandel und das Handwerk.

Im Kern konnte festgestellt werden, dass sich aus der statistischen Betrachtung sowie der organisatorischen und personellen Analyse insgesamt ein Votum für einen Standort des Landratsamts in Freiburg auf einer neuen Fläche, die die Zusammenführung von derzeit getrennten Organisationseinheiten ermöglicht, ergibt. Zudem haben die Standortdiskussion, die Standortanforderungen und die Standortbewertung seitens der Beschäftigten gezeigt, dass der Standort in Freiburg beibehalten werden sollte. Die Akzeptanz eines Standorts aus der Sicht der Beschäftigten kann in Zeiten des Fachkräftemangels nicht hoch genug bewertet werden. Ein weiterer wichtiger Faktor, der für den Standort Freiburg spricht, ist die Nähe zu anderen Behörden der Justiz- und Finanzverwaltung sowie das Regierungspräsidium, was kurze Wege und schnelle Abstimmungen und Entscheidungen ermöglicht. Die hohe Behördendichte eröffnet auch die Möglichkeit der Gewinnung von Personal
aus diesen Behörden.

Allerdings sollten die bereits bestehenden Außenstellen des Landratsamtes als Dienstleistungszentren unter Nutzung der digitalen Möglichkeiten erhalten und ggf. ausgebaut werden (nahräumliche Servicestellen für Bürger unter Nutzung der Digitalisierungspotentiale).

Ansprechpartner:innen

Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß, Dr.-Ing. Kirsten Mangels

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