Steuerungsmöglichkeiten der Raumordnung hinsichtlich bedarfsorientierter ÖPNV-Angebote in ländlichen Räumen
Kurzexpertise für das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen des Interreg B-Projektes MARA

Auftraggeber
Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern

Laufzeit
Februar 2021 bis Mai 2021

Projektbeschreibung

Die Gewährleistung einer für alle Bevölkerungsgruppen nachhaltigen Mobilität sowie der Erreichbarkeit von Angeboten und Einrichtungen der Daseinsvorsorge (z.B. Nahversorgung, medizinische Einrichtungen) ist eines der zentralen Elemente der Sicherung gleichwertiger Lebensverhältnisse als Leitvorstellung und Aufgabe der Raumordnung. Gerade in ländlichen Räumen stellt sich dies als besondere Herausforderung dar, da insgesamt weniger Nutzer:innen sowie disperse Siedlungsstrukturen finanziell tragfähige Angebote erschweren.

Im Rahmen des Ostseeraum Interreg B-Projektes „Mobility and Acessibility in Rural Areas“ (MARA) werden bestehende Mobilitäts- und Erreichbarkeitsansätze in ländlichen Regionen von Mecklenburg-Vorpommern wie auch in den beteiligten Partnerländern des Ostseeraumes untersucht. Ein zentrales Ziel des MARA-Projektes ist es, planerische und politische Ansätze zur Verbesserung der Mobilität und Erreichbarkeit abzuleiten und umzusetzen, um sowohl die Teilhabe an Mobilität in ländlichen Räumen zu gewährleisten als auch Verkehre vom MIV auf den ÖPNV zu verlagern. Im Rahmen des MARA-Projektes wurde vom Lead Partner, dem Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern eine Expertise zu Steuerungsmöglichkeiten der Raumordnung hinsichtlich bedarfsorientierter ÖPNV-Angebote in ländlichen Räumen, in Auftrag gegeben und vom Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung im Jahr 2021 bearbeitet. Bedarfsorientierte ÖPNV-Angebote, wie zum Beispiel Rufbus-Systeme oder Anruf-Sammel-Taxis stellen eine Möglichkeit dar, die Mobilität in ländlichen Räumen mit einer guten Bedienungsqualität zu gewährleisten und das auch bei geringer Nachfrage. Dies kommt einerseits Personen zu Gute, die nicht „automobil“ sind und trägt andererseits zu einer umweltverträglichen Mobilität bei.

Ziel der Studie war es, zunächst darzulegen, welchen Auftrag die Raumordnung auf Landes- und regionaler Ebene in diesem Themenfeld hat und darauf aufbauend systematisch themenrelevante Festlegungen im Landesraumentwicklungsprogramm Mecklenburg-Vorpommern 2016, den vier Regionalen Raumentwicklungsprogrammen (Westmecklenburg, Region Rostock, Mecklenburgische Seenplatte, Vorpommern) sowie den Nahverkehrsplänen zu erfassen und einzuschätzen. Daran anknüpfend wurden Steuerungsbedarfe für eine Weiterentwicklung bedarfsorientierter ÖPNV-Angebote in ländlichen Räumen Mecklenburg-Vorpommerns identifiziert sowie Empfehlungen hinsichtlich der Steuerungsmöglichkeiten in der Raumordnung aufgezeigt.

Diese Empfehlungen orientieren sich zum einen an einer guten Erreichbarkeit von „Zentralen Orten“, also Gemeinden, in denen wichtige Versorgungseinrichtungen gebündelt vorhanden sind, mit dem ÖPNV. Zum anderen beziehen sie sich auf die Verzahnung unterschiedlicher Verkehrsarten und damit einer möglichst „reibungslosen“ ÖPNV-Erreichbarkeit von Einrichtungen und Angeboten der Daseinsvorsorge. Die Vorschläge und deren mögliche Umsetzung wurden in einer Sitzung mit den Vertretern der Landes- und Regionalplanung
in Mecklenburg-Vorpommern diskutiert.

Ansprechpartner:innen

Projektleitung: Dr.-Ing. Kirsten Mangels, Dr.-Ing. Swantje Grotheer
Bearbeitung: Dr.-Ing. Kirsten Mangels, Dr.-Ing. Swantje Grotheer, B.Sc. Malica Rmichi

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