Schriften zur Raumordnung und Landesplanung (SRL) – Band 33
Eva Große
Der Flughafen München – Wie prägt er aus Sicht der Gemeinden sein Umland?
Zum möglichen soziokulturellen Einfluss eines internationalen Verkehrsflughafens auf seine Umlandgemeinden
Die Arbeit steht im Kontext der Fragestellung, inwieweit Einzelvorhaben mit entsprechender Ausstrahlung auf den umgebenden Raum die bestehenden räumlichen Strukturen zu verändern vermögen. Diese Fragestellung beschäftigt die Raumplanung im Allgemeinen vor dem Hintergrund geänderter Rahmenbedingungen, betrifft aber insbesondere das spezielle Anliegen der Schaffung und Förderung kreativer Milieus, inwieweit sich gegebenenfalls für dessen Verwirklichung aus derartigen raumprägenden vorhaben Nutzen ziehen lässt (vgl. den sog. „Bilbao-Effekt“ hervorgerufen durch das Guggenheim Museum in Bilbao).
Gegenstand der diesbezüglichen Untersuchung sind der neue Flughafen München und sein Umland. Auf der Grundlage breiter empirischer Erhebungen gelingt es hier der Arbeit neben dem zu erwartenden Aufschwung im sozioökonomischen Bereich durchaus auch nicht unerhebliche soziokulturelle Veränderungen nachzuweisen. Dabei fallen im Sinne raumplanerischer Anliegen vor allem ein im gewissen Sinne gewandeltes ästhetisches Bewusstsein, zum Beispiel bezüglich der Bauleitplanung, ein gewachsenes Selbstbewusstsein und gewandeltes Selbstverständnis der Gemeinden, sowie verstärkte Aufbruchsstimmung und Kreativität ins Gewicht. Auch wenn letztlich die Frage offen bleiben muss, inwieweit hier unmittelbar der neue Flughafen als strukturelles und ästhetisches „Highlight“, oder eine durch den Flughafen generierte veränderte Bevölkerungsstruktur maßgeblich sind, kann zweifellos die einschlägige und auf andere vergleichbare Fälle übertragbare Relevanz derartiger Einzelvorhaben auch für kreativitäts- und mentalitätsbezogene Anliegen der Raumplanung belegt werden.
ISBN 978-3-937006-11-6
Seitenzahl: 88
€ 22