Betreuung: Dr.-Ing. Swantje Grotheer, Tobias Weber, M.Sc.
Zukunftsfähige Freiraumstrategien zur Sicherung und Weiterentwicklung von Freiraum und Landschaft gewinnen insbesondere in Metropolregionen immer mehr an Bedeutung. Landschaft und Natur sind bedeutende Standortfaktoren, weshalb sich strategische Freiraumstrategien in Form von Regionalparks bereits in verschiedenen Regionen etabliert haben. Regionalparks stehen in der Regel komplementär zu den formalen Planungsinstrumenten und unterstützen diese proaktiv. Ziel ist die Stärkung der Freiraumbelange im Sinne einer multifunktionalen Landschaftsentwicklung für Mensch, Natur und Klima als Landschaft zum Leben.
Das Bachelorprojekt hat sich mit dem Regionalpark der Metropolregion Rhein-Neckar befasst. Ziel war es, durch ein Konzept regionale Entwicklungsperspektiven für die bestehende Kurpfalzachse aufzuzeigen.
Die Metropolregion Rhein-Neckar liegt im Schnittpunkt der Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz und erstreckt sich vom Pfälzerwald im Westen bis zum Odenwald und Kraichgau im Osten sowie von der französischen Grenze im Südwesten bis einschließlich des hessischen Rieds im Norden. Insgesamt sieben Landkreise und acht kreisfreie Städte gehören zur Metropolregion. Insgesamt leben ca. 2,4 Millionen Menschen in der Region. Der Verband Region Rhein-Neckar ist auf dem Gebiet der Metropolregion Träger der grenzüberschreitenden Regionalplanung und -entwicklung. Gemäß Staatsvertrag hat er die Aufgabe im Sinne der räumlichen Entwicklung die Trägerschaft und Koordinierung für einen regionalbedeutsamen Landschaftspark zu übernehmen. Mit dem Regionalpark Rhein-Neckar hat sich der Verband dieser Aufgabe angenommen.
Im Jahr 2009 beschlossenen Masterplan für den Regionalpark Rhein-Neckar wird als ein wichtiges Ziel formuliert, dass Stadt und Land, die Menschen, die Orte sowie die Landschaften der Metropolregion über so genannte Regionalparkrouten vernetzt werden. Zentrale Regionalparkroute ist die Kurpfalzachse, die als Radweg von Lambrecht im Westen über Mannheim, Heidelberg bis nach Osterburken im Osten verläuft. Auch wenn die Kurpfalzachse erfolgreich eingeführt ist, so stellte sich im Projekt die Frage, wie deren Konzept zukunftsfähig inwertgesetzt werden kann und sich insbesondere regionale Perspektiven für diese konzeptionell entwickeln und umsetzen lassen.
Bei der Erarbeitung des Bachelorprojektes durch die acht Studierenden erfolgte ein intensiver Austausch mit dem Verband Region Rhein-Neckar. Im Rahmen einer Fahrradexkursion erfolgte eine Analyse von Abschnitten der Kurpfalzachse. Basierend auf den Analyseerkenntnissen – neben der Exkursion erfolgten weitere Raumanalysen als Grundlage – wurden konzeptionelle Ideen zur Inwertsetzung der Kurpfalzachse erarbeitet, die im Rahmen einer Ausstellung im Pavillon des Verbands Region Rhein-Neckar auf der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim vorgestellt und diskutiert wurden.