Thema: Einzelhandels- und Wirtschaftsstruktur in Ingelheim am Rhein
Exkursionsziel: Ingelheim am Rhein
Termin: Freitag, 12. August 2020
Leitung: Dr. rer. pol. Sebastian Winter und M.Sc. Daniela Briegel
Im Rahmen des Studiengangs Bachelor Lehramt Geographie führte der Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung am 12.08.2020 unter Beachtung der Corona-Schutzmaßnahmen eine Exkursion nach Ingelheim am Rhein durch.
Der Exkursionsort Ingelheim am Rhein, rund 15 Kilometer westlich von Mainz und somit im suburbanen Umland der Metropolregion Rhein-Main gelegen, ist eine große kreisangehörige Stadt im Landkreis Mainz-Bingen mit ca. 35.000 Einwohner und einem mittelzentralen Status.
Der inhaltliche Schwerpunkt des Vormittags lag auf der Einzelhandelsgeographie. Nach Besichtigung des im Jahr 2011 innerstädtisch errichteten Einkaufszentrums „Neue Mitte“ wurde eine Einzelhandelskartierung durchgeführt, deren Ziel es war, die Ausstattung mit Einzelhandelsangeboten zu erfassen und dabei einzelhandelsspezifische Objektmerkmale zu erheben. Auf der Basis der vorgestellten Kartierungsergebnisse wurde die Bedeutung der „Neuen Mitte“ für die Stadtentwicklung in Ingelheim diskutiert.
Daran anschließend wurde durch die Studierenden mit einer Passantenfrequenzmessung eine weitere empirische Methode der Geographie angewandt und der Frage der räumlichen Verteilung der Kundenströme in der Innenstadt nachgegangen.
Am Nachmittag erfolgte ein Rundgang durch Ingelheim mit studentischen Beiträgen und begleitenden Diskussionen, wobei zunächst auf die touristische Inwertsetzung des Weinbaus eingegangen wurde. Während des anschließenden Besuchs des Ingelheimer Winzerkellers erhielten die Studierenden weitere Hintergrund-Informationen zur Bedeutung des Weinbaus für die „Rotweinstadt Ingelheim“. Die darauffolgende Studierendenpräsentation zur Wirtschaftsstruktur und -entwicklung thematisierte das weltweit tätige pharmazeutische Unternehmen Boehringer und die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Ingelheimer Wirtschaftsakteure. Nach einer Besichtigung der historischen Überreste der Kaiserpfalz wurden die Herausforderungen und Potentiale mittelalterlicher Stadtstrukturen für die Stadtentwicklung herausgestellt. Bevor die eintägige Exkursion mit einem Impuls zu naturräumlichen Aspekten und einer Diskussion zu anthropogenen Auswirkungen auf den Naturraum und damit verbundenen Handlungserfordernissen für die Stadtentwicklung endete, erfolgten Beiträge zur Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstruktur Ingelheims.
Insgesamt konnten die Studierenden im Rahmen der Exkursion einen Gesamtüberblick über einzelhandels- und wirtschaftsgeographische Implikationen der Stadtentwicklung in einer, unter anderem aufgrund der Siedlungsgenese und der ausgeprägten Wirtschaftskraft, atypischen Mittelstadt gewinnen und insbesondere Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen den Themen herausstellen.
Univ.-Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß
Dr. rer. pol. Sebastian Winter
M. Sc. Daniela Briegel
Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung