Gute Nachbarschaft im bayerisch-tschechischen Grenzraum

Auftraggeber
Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen

Laufzeit
2002 – 2008

Projektbeschreibung

In Fortsetzung des Projektes “Gute Nachbarschaft – Bilanz und Perspektiven” führt der Lehrstuhl “Regionalentwicklung und Raumordnung” gemeinsam mit dem Lehrstuhl “Öffentliches Recht” im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen das Projekt “Gute Nachbarschaft im bayerisch-tschechischen Grenzraum – Aufbau eines grenzüberschreitenden Kommunikations- und Informationsmanagements” durch.

Die Entwicklung zur Verbesserung der nachbarschaftlichen Mentalität hat in den vergangenen Jahren einige Fortschritte gemacht. Insbesondere Projekte, bei denen Bewohner von beiden Seiten der Grenze gemeinsam aktiv sind, leisten dazu wichtige Beiträge. Hemmend wirken dagegen vor allem sprachliche Verständigungsschwierigkeiten und Informationsdefizite sowie noch nicht überwundene Vorurteile und Vorbehalte. Ziel des Projektes ist es, durch die Umsetzung von Pilotprojekten die Schaffung grenzüberschreitender Mentalität, Identität und kreativer Milieus zu fördern.

Zudem sollen in verschiedenen Bereichen Kontakt-, Informations- und Kommunikationsnetze zu mentalen, administrativen und rechtlichen Aspekten zwischen Bayern und der Tschechischen Republik aufgebaut werden. Dadurch sollen – gerade auch im Hinblick auf die EU-Erweiterung – mittel- und langfristig bestehende Vorurteile auf beiden Seiten der Grenze abgebaut und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit verbessert sowie die Entwicklung eines gut nachbarschaftlichen Verhältnisses gefördert werden.

In einer ersten Phase wurde ein Kriterienkatalog erarbeitet, der die wichtigsten Voraussetzungen für eine gute mentalitätsbildende Wirkung von grenzüberschreitenden Projekten erfasst. Daraufhin erfolgte auf dieser Grundlage – gemeinsam mit Experten aus dem Grenzraum – die Auswahl von mehreren Modellprojekten zu u.a. den Themenkomplexen:

  • Zusammenarbeit der Kindergärten im Grenzraum
  • Interkulturelle Kompetenz im Bereich Wirtschaft und Verwaltung
  • Fundraising und Sponsoring
  • Informationen über das Rechts- und Verwaltungssystem
  • “best-practices” mentalitätsbildender grenzübergreifender Projekte

Bei der Durchführung der ausgewählten Projekte kooperieren die Projektpartner mit Akteuren im Grenzraum und externen Partnern, veranstalten Seminare und Workshops und dokumentieren die Arbeitschritte und Ergebnisse, um sie einem größeren Kreis von Interessenten zugänglich zu machen. Ziel ist es, die Fortführung der Projekte auch über die Pilotphase hinweg im Raum zu gewährleisten. Daneben wird in einem eigenen Teilprojekt ein grenzüberschreitendes Informations- und Kommunikationsmanagementkonzept erarbeitet und in einer Pilotphase umgesetzt. Dies umfasst zum einen den Auf- und Ausbau von Informationsnetzen zwischen Bürgern, Vereinen, Verbänden, Verwaltung und Wissenschaft.

Ansprechpartner

Univ.-Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß

Stadtregion Karlsruhe 2030 – Grenzen überwinden
Perspektiven des Fremdenverkehrs und des Einzelhandels in der Sickingenstadt und der Verbandsgemeinde Landstuhl