Internationale Erfahrungen: Aktionsprogramm regionale Daseinsvorsorge im Forschungsprogramm Modellvorhaben der Raumordnung
Auftraggeber
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Laufzeit
12/2012 – 12/2015
Projektbeschreibung
In der Diskussion um die Zukunft und Entwicklungsperspektiven ländlicher Räume steht die Schaffung, Sicherung und Erhaltung von Infrastrukturen und Dienstleistungen der Daseinsvorsorge im Vordergrund. Das „Aktionsprogramm regionale Daseinsvorsorge“ unterstützt 21 ausgewählte Modellregionen in ländlichen Räumen Deutschlands dabei, sich den infrastrukturellen Herausforderungen des demografischen Wandels zu stellen.
Die Gefährdung von Einrichtungen der Daseinsvorsorge insbesondere im Zuge des Rückgangs der Bevölkerungszahlen ist dabei nicht nur in den ländlichen Räumen der Bundesrepublik ein Thema – europaweit sind Regionen davon betroffen. Beispiele hierfür sind die dünn besiedelten Regionen Skandinaviens oder die abgelegenen Talschaften des Alpenraums, wo aufgrund der anhaltenden „Landflucht“ die Gewährleistung einer Grundversorgung für die verbleibende Bevölkerung eine besondere Herausforderung darstellt.
Im Sinne eines Wissens- und Erfahrungsaustausches stellt es einen Mehrwert dar, wenn sich Verantwortungsträger aus verschiedenen von dieser Problematik betroffenen Regionen Europas über die unterschiedlichen rechtlichen Rahmenbedingungen im Bereich der Grundversorgung sowie erforderliche und bereits angewandte Projekte und Strategien austauschen. Kenntnisse über Best-Practice-Beispiele können die Suche nach geeigneten Vorgehensweisen vor Ort erleichtern.
Ziel des Projektes „Internationale Erfahrungen“ im Rahmen des „Aktionsprogramms regionale Daseinsvorsorge“ ist die Organisation und Durchführung eines Austauschs zwischen deutschen Modellregionen und europäischen Partnerregionen. Als europäische Partnerregionen eignen sich v. a. solche ländlichen Regionen, die sich durch innovative Ansätze zur Gewährleistung der Daseinsvorsorge auszeichnen. Der unmittelbare Austausch zwischen den Modellregionen und den europäischen Partnerregionen wird im Rahmen eines Austauschprogramms insbesondere in Form von Workshops im Rahmen von Veranstaltungen des „Aktionsprogramms regionale Daseinsvorsorge“ sowie durch Fachexkursionen in europäische Partnerregionen organisiert.
Im Jahr 2014 fanden drei internationale Informations- und Erfahrungsaustausche statt. Diese führten nach Niederösterreich, nach Graubünden und Südtirol sowie nach Västernorrland. Der Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung der Technischen Universität Kaiserslautern konzipierte, organisierte und leitete die Austausche. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten sich aus Vertretern der Modellregionen sowie der Bundes- und Landesministerien zusammen.
Im November 2015 fand die Fachtagung „Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Infrastruktur und Daseinsvorsorge“ im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in Berlin statt, konzipiert und organisiert vom Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung. Rund 150 Teilnehmer aus den Modellregionen des Aktionsprogrammes, Bundes-, Landes-, und Kommunalverwaltungen sowie politisch Verantwortliche waren vertreten.
Im Fokus der Tagung stand die Sicherung der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen. Die Fachtagung ging der Frage nach, auf welche Weise die Digitalisierung einen positiven Beitrag zur Sicherung der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen leisten kann. Dazu wurden positive internationale und nationale Projektbeispiele vorgestellt und die Frage der Übertragbarkeit diskutiert.
Veröffentlicht wurden zur Begleitforschung „Internationale Erfahrungen“ im Sinne eines Wissens- und Ergebnistransfers das MORO Praxis Heft „Regionale Daseinsvorsorge in Europa. Beispiele aus ländlichen Regionen“ sowie der Ergebnisbericht „Daseinsvorsorge in ländlichen Regionen Schwedens, Norditaliens, Österreichs und der Schweiz“ als BMVI-Online-Publikation.
Weitere Informationen finden Sie auch unter: http://www.regionale-daseinsvorsorge.de
Ansprechpartner
Univ.-Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß
Dr.-Ing. Swantje Grotheer
Dr.-Ing. Kirsten Mangels
Dipl.-Ing. Julia Wohland