Preis der Sparkassenstiftung der TU Kaiserslautern für Malica Rmichi

Aktuell

Die Sparkassenstiftung zeichnet jährlich sehr gute Abschlussarbeiten aus. Für ihre am Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung betreute Masterarbeit zum Thema „Strukturwandel in der Landwirtschaft – Steuerungswirkung raumordnerischer Festlegungen und Empfehlungen zur Aktualisierung am Beispiel von Rheinland-Pfalz“ wurde Malica Rmichi als eine der Preisträgerinnen ausgezeichnet.

Ziel der Arbeit war es, die Steuerungsmöglichkeiten und -wirkungen raumordnerischer Instrumente für die Landwirtschaft als Planungsgegenstand vor dem Hintergrund des landwirtschaftlichen Strukturwandels sowie dessen raumrelevanten Auswirkungen zu untersuchen und einzuschätzen. Dies erfolgte auf Landes- und regionaler Ebene am Beispiel von Rheinland-Pfalz und den zugehörigen Planungsregionen. Im Rahmen der Untersuchung wurden Steuerungsdefizite aufgedeckt und weiterführende Handlungsbedarfe identifiziert. Darauf aufbauend wurden Handlungsempfehlungen zur Aktualisierung der formellen Steuerung in Bezug auf den landwirtschaftlichen Strukturwandel und die Gestaltung seiner Rahmenbedingungen durch die Raumordnung formuliert.

Preisträgerin Malica Rmichi bei der Preisverleihung am 04.07.2024 in Kaiserslautern

In Anbetracht der anhaltenden Dynamik des landwirtschaftlichen Strukturwandels und seiner Vielzahl an externen und internen Treibern scheint die Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen. Die Raumrelevanz der Entwicklungen begründet einen raumordnerischen Handlungsbedarf. Zusätzlich wird der Druck auf die landwirtschaftlich genutzten Flächen aufgrund der anhaltenden Flächeninanspruchnahme und Raumnutzungskonkurrenzen auch in Zukunft weiter steigen.

Die Aktualität der Thematik des landwirtschaftlichen Strukturwandels ist nicht nur für die Landwirtschaft selbst, sondern auch für die Raumordnung größer denn je, insbesondere wenn man die bereits eingetretenen Folgen mit ihrer Geschwindigkeit und ihrem räumlichen Ausmaß betrachtet. Mit Blick auf die Treiber der Strukturentwicklungen ist ein vorausschauendes Handeln durch die Raumordnung gefragt. Indes ergeben sich aus dem landwirtschaftlichen Strukturwandel auch neue Chancen für eine zukunftsfähige räumliche Entwicklung.

Die Arbeit bietet mit dem enthaltenen Anforderungsprofil eine Arbeits- und Orientierungshilfe, die mit Blick auf den landwirtschaftlichen Strukturwandel für die Raumordnung allgemein anwendbar ist. Ein weiterer Mehrwert ist, dass die konkrete Anwendung des raumordnerischen Anforderungsprofils anhand der Untersuchung eines Landes beispielhaft veranschaulicht und positive und negative Festlegungsbeispiele sichtbar gemacht werden. Daraus können sich auch im Vergleich mit anderen Bundesländern aufschlussreiche Ergebnisse sowie fachliche Impulse für die Raumordnung ergeben.

Die Arbeit setzt sich intensiv mit der formellen Behandlung der Thematik in der Raumordnung als wichtiges Element neben begleitenden informellen Konzepten und einer politischen Flankierung auseinander. Sowohl die Vorgehensweise als auch die Empfehlungen für den künftigen raumordnerischen Umgang mit dem Thema sind für die Raumordnung in Rheinland-Pfalz praktisch nutzbar.