Thema: Wirtschaftsentwicklung in Hauenstein
Am 25. August führte der Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung im Rahmen des Bachelorstudiengangs Lehramt Geographie eine Eintägige Geländeübung im südwestpfälzischen Hauenstein durch. Das Dorf mit etwas über 4.000 Einwohner:innen ist einerseits durch die Lage inmitten des Pfälzer Walds vom Tourismus und andererseits bedingt durch seine Historie bis heute von der Schuhindustrie beziehungsweise vom Schuhverkauf geprägt.
Das Ziel der Exkursion war es, die Entwicklung der Wirtschaftsstruktur der Gemeinde zu untersuchen und deren Auswirkungen auf die Siedlungsstruktur und die Entwicklung des Ortes offenzulegen. Der Fokus lag hierbei auf den beiden bereits genannten Branchen Schuhindustrie/-verkauf und Tourismus. Als Vorbereitung auf die Geländeübung hatten die Studierenden die Aufgabe, eine kurze Hausarbeit über jeweils verschiedene Bereiche der Humangeographie mit Raumbezug auf Hauenstein und dessen Umgebung zu verfassen.
Vor Ort begann die Exkursion dann mit einem Vortrag durch den Unternehmer Carl-August Seibel. Herr Seibel leitet die „Josef Seibel Schuhfabrik“ bereits in der vierten Generation und hat deshalb die stark von der Schuhindustrie geprägte Entwicklung des Ortes hautnah miterlebt. So brachte er den Studierenden den Strukturwandel der Schuhindustrie respektive die Entwicklung der Gemeinde Hauenstein vom Standort der Schuhproduktion zum Standort des Schuhverkaufs näher.
Im Anschluss an den Vortrag hatten die Studierenden die Aufgabe, die Siedlungsfläche von Hauenstein zu kartieren. Dabei wurde jeweils eine Karte zum Thema „Schuh“ und eine zum Thema „Tourismus“ erstellt. Bei ersterer wurde jeweils dargestellt, wo Infrastruktur der Schuhbranche besteht und wo sie einst bestand. Darüber hinaus musste gezeigt werden, wie sich die Historie der Schuhindustrie auf das sonstige Stadtbild niederschlägt. In der zweiten Karte musste herausgefunden werden, wo die Infrastruktur für den Tourismus zu finden ist und wie die Potenziale der Landschaft für den Tourismus genutzt werden.
Als Abschluss der Exkursion wurden der Vortrag von Herrn Seibel sowie die Ergebnisse der Kartierung diskutiert. Durch einen Vergleich der beiden Themenkarten wurde dabei ermittelt, inwiefern die Historie der Schuhindustrie und der heutige Schuhverkauf zu touristischen Zwecken genutzt werden. Eine Gruppe der Studierenden hatte in der Nachbereitung die Aufgabe, die Teilkarten zu einer Gesamtkarte und die wichtigen Ergebnisse der Exkursion zusammenzufassen.
Durch die Geländeübung konnten die Studierenden vor Ort lernen, wie sich weitreichende raumwirksame Prozesse, wie der Strukturwandel der Schuhindustrie, auf kleinräumigem Maßstab auswirken. Darüber hinaus wurden Einblicke gegeben, wie Kommunen ihre Potenziale nutzen und dabei Synergien zwischen diesen schaffen, um sich an sich ändernde Rahmenbedingungen anzupassen.