Kommunales Entwicklungskonzept für die Kreisstadt Limburg a. d. Lahn

Auftraggeber
Stadt Limburg a. d. Lahn

Laufzeit
04/2008 – 12/2008

Projektbeschreibung

Der Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung erhielt im April 2008 den Auftrag, ein kommunales Entwicklungskonzept für die Kreisstadt Limburg a. d. Lahn zu erstellen.

Die westhessische Mittelstadt Limburg steht wie alle deutschen Kommunen angesichts sich ändernder struktureller Rahmenbedingungen mehr denn je vor großen Herausforderungen. So unterliegt die Stadt übergeordneten demographischen, ökonomischen, sozialen und technischen Entwicklungstrends, die maßgeblich die kommunale Entwicklung prägen.

Von hoher kommunalpolitischer und raumstruktureller Relevanz ist dabei insbesondere der demographische Wandel mit seinen vielfältigen Auswirkungen. In Limburg wird Prognosen der Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft Hessen zufolge zumindest mittelfristig bis zum Jahr 2020 mit einer stagnierenden Bevölkerungsentwicklung gerechnet, was positiv zu werten ist, da im gesamten Landkreis Limburg-Weilburg in der gleichen Zeit auch unter Berücksichtigung von Wanderungsgewinnen leichte Bevölkerungsrückgänge erwartet werden. Abgesehen davon wird sich die Stadt aber nicht den mit dem demographischen Wandel einhergehenden altersstrukturellen Veränderungen entziehen können. Die prognostizierte Alterung der Limburger Bevölkerung ist in Verbindung mit der auf lange Sicht rückläufigen Bevölkerung mit negativen Folgen auf nahezu sämtliche kommunale Strukturbereiche verbunden (vor allem auf die Wirtschaft, den Wohnungsmarkt sowie die Bereiche Verkehrs-, Freizeit- und soziale Infrastruktur).

Vor dem Hintergrund der vorgenannten demographischen und sonstigen Rahmenbedingungen ergibt sich die Notwendigkeit, dass Kommunen die Herausforderungen der heutigen Zeit erkennen und darauf basierend frühzeitige Weichenstellungen vornehmen, um ihre zukünftige Entwicklung positiv zu gestalten. In diesem Kontext ist es das Hauptziel des für die Kreisstadt Limburg a. d. Lahn zu erarbeitenden kommunalen Entwicklungskonzeptes, einen langfristig und querschnittsorientiert ausgerichteten Handlungs- und Orientierungsrahmen für eine nachhaltige Kommunalentwicklung zu konzipieren, der zentralen zukünftigen Herausforderungen, wie etwa dem demographischen Wandel, gerecht wird. Dadurch sollen bereits heute für Limburg Wege aufgezeigt werden, welche die Zukunftsfähigkeit der Stadt auch über das Jahr 2020 hinaus sicherstellen.

Ein wesentlicher Bestandteil des Konzeptes ist eine fundierte Untersuchung der strukturellen Rahmenbedingungen und zentraler Stärken und Defizite der Stadt Limburg. Hierfür sind neben einer problemorientierten Strukturanalyse umfangreiche empirische Erhebungen vorgesehen – eine als Vollerhebung angelegte Haushaltsbefragung sowie eine Unternehmensbefragung. Im Anschluss an ein zu erstellendes zusammenfassendes Stärken-Schwächen-Profil werden unter Berücksichtigung aktueller und künftiger Entwicklungstrends Szenarien entworfen, die aufzeigen sollen, wie sich die Stadt bis zum Jahr 2020 entwickeln könnte (Diskussion von Entwicklungsszenarien). Darauf aufbauend wird dann ein übergeordnetes Leitbild als rahmensetzende Zielvorstellung für die zukünftige Entwicklung der Stadt Limburg formuliert. Vor dem Hintergrund des kommunalen Leitbilds und auf Basis der Erkenntnisse aus den vorangegangenen Untersuchungen erfolgt dann für zuvor abgegrenzte strategische Handlungsfelder eine Definition von konkretisierenden Entwicklungszielen. Zur Verwirklichung dieser Ziele werden schließlich kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmenvorschläge erstellt, wobei hier ein besonderes Augenmerk auf der Erarbeitung von umsetzbaren Leuchtturm- und Pilotprojekten liegen soll. Abschließend sollen die einzelnen Maßnahmen nach ihrer Umsetzungspriorität bewertet sowie relevanten Umsetzungsakteuren zugeordnet werden.

Es ist geplant, die Limburger Bevölkerung sowie relevante kommunale Akteure über Befragungen, Workshops und Experteninterviews von Anfang an in die Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes mit einzubeziehen. Eine enge Abstimmung mit allen wichtigen Zielgruppen ist von grundlegender Bedeutung für den Erfolg des Entwicklungskonzeptes, da gemeinsam abgestimmte und von allen Beteiligten getragene konsensfähige Ziel- und Maßnahmenvorschläge letzten Endes maßgeblich zur Akzeptanz und Umsetzbarkeit des Konzeptes beitragen.

Ansprechpartner

Univ.-Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß

Kreisentwicklungskonzept 2020 für den Rhein-Sieg-Kreis
Einzelhandelskonzeption für den Landkreis Osnabrück und deren Implementierung in das Regionale Raumordnungsprogramm