Nahrungsmittelnetzwerk Rhein-Neckar

Projektbeschreibung

Workshop des Nahrungsmittelnetzwerks Rhein-Neckar-Kreis: Projekte zur Erhöhung der regionalen Sichtbarkeit eines Industrieclusters

Am 07. Mai 2015 fand ein Workshop zum Thema „Projekte zur Erhöhung der regionalen Sichtbarkeit“ im Rahmen des Nahrungsmittelnetzwerks Rhein-Neckar statt. Der Workshop wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Amt für Wirtschaftsförderung des Rhein-Neckar-Kreises und dem Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung der TU Kaiserslautern durchgeführt.

Im Rahmen der Diskussion um neue Wege der regionalen und regionalwirtschaftlichen Entwicklung wurde im Jahr 2013 das Nahrungsmittelnetzwerk Rhein-Neckar gegründet. In einem ersten Schritt wurden Ziele und verschiedene Handlungsfelder identifiziert. Folgende Ziele liegen dem Netzwerk zugrunde:

  • Verbesserung des Informationsaustausches zwischen den Beteiligten,
  • Nutzung von Synergieeffekten und „learning from the best“ sowie
  • Stärkung der Sichtbarkeit der Nahrungsmittelwirtschaft auf regionaler und nationler Ebene.

Das Thema der „Awareness“ bzw. der regionalen Sichtbarkeit der Nahrungsmittelunternehmen im Rhein-Neckar-Kreis stellt für die beteiligten Unternehmen die zentrale Herausforderung dar. Verbunden damit sind folgende Handlungsfelder:

  • E-Government
  • Personal (z.B. Nachwuchsförderung, Qualifizierung, Fachkräftesicherung)
  • Ressourcen (z.B. Rohstoffe, Logistik, Stoffkreisläufe) sowie
  • Regionale Marke (z.B. lokale Produkte).

Diese Handlungsfelder stellen einen ersten Rahmen für die Arbeit im Nahrungsmittelnetzwerk dar, erfordern jedoch sowohl eine Prüfung im Hinblick auf ihre Eignung zur Bearbeitung im Rahmen des Netzwerks als auch eine Konkretisierung in Form von Projekten und Aktionen sowie deren Umsetzung, um das Netzwerk „mit Leben zu füllen“.

Anknüpfend an den ersten Schritt wurden im Rahmen des workshops mit den Unternehmen des Nahrungsmittelnetzwerks abgestimmte Projektansätze für eine Erhöhung der regionalen Sichtbarkeit bzw. der regionalen Awareness der Nahrungsmittelunternehmen im Rhein-Neckar-Kreis entwickelt werden.

Die Erhöhung der Awareness ist insbesondere von Bedeutung, um

  • mittel- und langfristig Auszubildende sowie Fachkräfte für die Unternehmen gewinnen zu können,
  • vom Verbrauchertrend hin zu regionalen Lebensmitteln zu profitieren und die Chance zu nutzen regionale Produkte verstärkt als solche zu vermarkten,
  • die Akzeptanz für die Belange der Nahrungsmittelunternehmen in der Bevölkerung sowie bei Politik und Verwaltung zu erhöhen sowie
  • ein regional und national sichtbares Image aufzubauen.

Die Begründung eines Nahrungsmittelnetzwerkes kann zu einer erfolgreichen Positionierung des Rhein-Neckar-Kreises im internationalen Wettbewerb beitragen. Die Bekanntheit des Landkreises stützt sich bislang vorwiegend auf die Wissens- und IT-Branche, weshalb die Gründung eines Nahrungsmittelnetzwerkes und seine bestmögliche Förderung zu einer besseren Wahrnehmung beitragen sollen. Hierdurch sind neben externen Standortvermarktungseffekten zahlreiche weitere Synergien für die gesamte Region und die beteiligten Unternehmen zu erwarten.

Dem Workshop lagen folgende Zielsetzungen zugrunde:

  • Erfahrungsaustausch mit anderen Nahrungsmittelnetzwerken;
  • Ideenaustausch zu Projekten zur Erhöhung der regionalen Sichtbarkeit;
  • Diskussion von konkreten Projekten / Ansätzen zur Verbesserung der regionalen Sichtbarkeit der Nahrungsmittelbranche in der Region sowie deren kurzfristige Umsetzung;
  • Diskussion des weiteren Vorgehens im Nahrungsmittelnetzwerk Rhein-Neckar-Kreis.

Dazu waren Vertreter etablierter Nahrungsmittelnetzwerke aus Oberfranken und Oberösterreich eingeladen. In Oberösterreich sind die Konzepte Unternehmenskooperation und Vermarktung/Sichtbarkeit in zwei Teilbereiche untergliedert. Dies führt zu einer angepassten Mitgliederstruktur und erlaubt gezielte Projekte. Während es bei der Unternehmenskooperation vor allem um Forschung und Entwicklung geht, finden in der Vermarktung vor allem Projekte und Kampagnen mit starkem regionalen Bezug und hoher Sichtbarkeit statt, bspw. sog. Genussboxen (regionale Lebensmittel).

Die Nahrungsmittelnetzwerke Oberfrankens sind auf kleine regionale Unternehmen aus dem Lebensmittelhandwerk ausgerichtet. Dabei soll mit Alleinstellungsmerkmalen überregionale Aufmerksamkeit zu erzeugt werden, bspw. mit der weltweit höchsten Brauereidichte. Die beteiligten Kleinunternehmen und Handwerksbetriebe profitieren dabei von der erhöhten Strahlkraft gebündelter Produktvermarktung ebenso wie durch erhöhtes regionales Bewusstsein und damit Wertschätzung für regionale Produkte und Berufsbilder.

In abschließender Runde zum Workshop wurde die Übertragbarkeit der Konzepte und Projekte auf den Rhein-Neckar-Kreis diskutiert. Ferner wurden erste Projekte, wie die Erarbeitung eines kurzen Strategiepapiers mit der Darstellung von Zielen und Maßnahmen/Projekten für das Nahrungsmittelnetzwerk in den nächsten 2 Jahren, ggf. auf der Grundlage einer Befragung der Unternehmen sowie die Erabeitung einer Kommunikationsstrategie ins Auge gefasst.

Ansprechpartner

Univ.-Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß
Dr. rer. pol. Sebastian Winter
B.Sc. Anna Schober

Workshop zur Evaluation des interkommunalen Gewerbegebiets ecopark (Niedersachsen)
Evaluation des Modellprojektes „Kommunen der Zukunft“ am Beispiel der Stadt Landau in der Pfalz