Das Masterprojekt 2018 wurde im Rahmen des Transatlantischen Seminars zum Thema „Wohnungsnot und Siedlungsentwicklung in wachsenden Metropolregionen“ durchgeführt. Einige deutsche und amerikanische Metropolregionen – und hier vor allem die großen Zentren und ihr verkehrlich gut vernetztes Umland – stehen aktuell vor der Herausforderung eines stark ansteigenden Siedlungsdrucks, der sich vor allem aus unterschiedlichen Wanderungsbewegungen ergibt. Auch die Metropolregion FrankfurtRheinMain und die Greater Richmond Region hatten in den vergangenen Jahren einen deutlichen Zuwachs an Einwohnerzahlen und für die Zukunft wird weiterhin ein hoher Bedarf an neuen Wohneinheiten vorausberechnet. Die Frage wie und in welcher Form (bezahlbarer) Wohnraum beim gleichzeitig (in Deutschland) bestehenden Ziel der Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke umgesetzt werden kann, wurde im transatlantischen Vergleich diskutiert. Zwei Projektgruppen untersuchten Ansätze aus den Untersuchungsräumen, die die Herausforderung adressieren wie die Wohnungsbedarfe gestillt und gleichzeitig die Flächeninanspruchnahme reduziert werden kann. Zur Analyse der Instrumente auf beiden Seiten fanden Expertengespräche in der Region FrankfurtRheinMain ebenso wie in der Greater Richmond Region statt. In Richmond gab es darüber hinaus einen fachlichen Austausch mit Studierenden der Virginia Commonwealth University. Das Transatlantische Seminar wurde betreut und begleitet von Dr.-Ing. Kirsten Mangels und Dr.-Ing. Swantje Grotheer.
Aufbauend auf den Erkenntnissen aus den beiden Untersuchungsregionen haben die beiden Projektgruppen jeweils einen strategisch-konzeptionellen Ansatz entwickelt, um den Herausforderungen in der Region FrankfurtRheinMain begegnen zu können. Beide Lösungs-ansätze setzen an einer Bewusstseinsbildung für das Thema bei unterschiedlichen Akteursgruppen an, die in der Praxis bei der Nutzung und Inwertsetzung von Innenentwicklungspotenzialen für neue Wohnflächen sowie der Entwicklung neuer – eher dichter und kompakter – Wohnsiedlungsflächen – häufiger „hemmend“ wirken. Zum einen wurde eine Veranstaltungsreihe „Raumimpulse“ konzipiert, die vor allem bei (privaten) Grundstückseigentümern ein Bewusstsein für die Notwendigkeit der Entwicklung neuen Wohnraums in der Region mittels Aufzeigen guter Beispiele und unterschiedlicher Diskussionsformate schaffen soll. Zum anderen entwickelte die andere Projektgruppe ein Planspiel für politische Entscheidungsträger, welches die Diskussion über die Notwendigkeit zur regionalen Schaffung von Wohnraum bei gleichzeitiger Reduzierung der Flächeninanspruchnahme über die Teilnahme an einem Planspiel befördern soll. Das Planspiel „Die Siedler vom Viveratal“ ermöglicht eine Diskussion anhand einer fiktiven Region und setzt Rahmenbedingungen, die eine Grundsatzdiskussion über sinnvolle regionale Prinzipien zur Siedlungsentwicklung befördert.