Im Sommersemester 2019 widmeten sich im Rahmen eines Masterprojektes fünf Studierende dem Thema regionaler Radschnellwege in Rheinland-Pfalz am Beispiel einer Radschnellwegverbindung zwischen Kaiserslautern und Landstuhl.
Radschnellwege stellen einen Baustein für eine nachhaltige regionale (Nah-)Mobilität dar und sollen ebenso zu einer Attraktivierung und Potentialsteigerung des Radverkehrs wie zu einer Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) beitragen. Solche Radschnellwege verbinden üblicherweise regionale Wohn- und Arbeitsmarktschwerpunkte, um insbesondere Pendlern mit einer Fahrdistanz von 15-20 km eine Möglichkeit zu geben, auf das Auto als tägliches Verkehrsmittel zu verzichten und gleichzeitig MIV-Verbindungen, die im Pendlerverkehr überlastet sind, zu entlasten. Darüber hinaus kann ein Beitrag zum Klimaschutz und zur Gesundheit der Pendelnden geleistet werden. Sich derzeit stark weiterverbreitende Mobilitätsformen wie Pedelecs und E-Bikes ermöglichen dabei einer immer größeren Zielgruppe zügiges Radfahren.
In Rheinland-Pfalz wurde im Jahr 2014 eine Potentialbetrachtung für Radschnellverbindungen veröffentlicht, die mehrere geeignete „Korridore“ für solche identifiziert hat, darunter die Verbindung Kaiserslautern – Landstuhl.
Ziel war es, eine Pendler-Radroute im Sinne einer Radschnellverbindung zwischen Kaiserslautern und Landstuhl mittels einer Machbarkeitsstudie zu prüfen sowie Vorschläge zur Ausgestaltung und Umsetzung einer solchen Route darzulegen. Neben Literatur- und Dokumentenanalysen zur Aufarbeitung theoretischer Grundlagen und fachlicher Anforderungen an Radschnellwege erfolgte eine detaillierte Bestandsaufnahme im Untersuchungsraum für drei potentielle Verbindungen, deren Bewertung und anschließend die Ausarbeitung des Umsetzungskonzeptes. Zur Diskussion von Zwischenergebnissen fanden des Weiteren Expertengespräche mit Vertretern des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau und des Landesbetriebs für Mobilität sowie mit verschiedenen Akteuren der Planung von Radschnellwegen in Nordrhein-Westfalen statt. Im Rahmen einer Exkursion wurden ebenfalls der Radschnellweg (RS) 1, Deutschlands erster regionaler Radschnellweg durch die Metropole Ruhr, besichtigt. Das Masterprojekt wurde betreut und begleitet von Dr.-Ing. Swantje Grotheer und M. Sc. Nina Wahrhusen.
Aufbauend auf der Analyse unterschiedlicher rechtlicher, planerischer und baulicher Anforderungen an Radschnellwege in Deutschland wurde mithilfe eines Bewertungsmaßstabes die optimale Route zwischen Kaiserslautern und Landstuhl identifiziert. Auf Grundlage eigens definierter Qualitätsstandards erarbeitete die Gruppe anschließend ein Konzept für die Umsetzung der Radschnellwegverbindung mit Muster- und Einzellösungen sowie Maßnahmen für die jeweiligen Streckenabschnitte und Knotenpunkte.