Betreuung: Prof. John Accordino und Tom Jacobson (Virginia Commenwealth University, USA), Dr.-Ing. Swantje Grotheer, Dr.-Ing. Kirsten Mangels
Seit Mitte der 1990er Jahre wird in den USA unter dem Begriff des Smart Growth eine Planungstheorie diskutiert und in manchen Teilräumen modellhaft erprobt, die Regional- und Stadtentwicklung nach ähnlichen Leitvorstellungen und Grundsätzen propagiert wie wir sie in Deutschland mit der Nachhaltigen Raumentwicklung kennen. In der Metropolregion Greater Richmond Region existiert mit der „Plan RVA“ (Richmond Regional Planning District Commission) eine regionale Planungsagentur, die Kooperationen der Kommunen fördern will, regionalbedeutsame Themen aufbereitet, zur Diskussion stellt und Serviceleistungen für die Kommunen der Greater Richmond Region erbringt, die diese bestellen.
Im Rahmen von Trans-Atlantischen Seminaren in den vergangenen Jahren wurden bei Expertengesprächen und Diskussionen mit Planungsexperten der Plan RVA, mit Dozenten der Virginia Commonwealth University (VCU) sowie Studierenden des Masterprogramms „Urban and Regional Planning“ das Interesse an Regionalplanung nach deutschem Modell geweckt. Daher war es das Ziel des transatlantischen Seminars 2023 in einem gemeinsamen Workshop zusammen mit amerikanischen Studierenden einen Entwurf für einen Regionalplan zu erarbeiten. Insgesamt acht Studierende der VCU und vier Masterstudierende des Studiengangs Stadt- und Regionalentwicklung erarbeiteten in einer intensiven Workshopwoche für die Greater Richmond Region ein Konzept für die zukünftige Siedlungs-, Freiraum- und Infrastrukturentwicklung. Die amerikanischen Studierenden kamen in zwei Gruppen mit ersten Entwürfen eines Regionalplans nach Kaiserslautern und haben diesen gemeinsam mit den deutschen Studierenden in zwei deutsch-amerikanischen Studierendengruppen diskutiert, überarbeitet und weiterentwickelt. Neben der Workshoparbeit dienten Fachvorträge von Praxispartnern der Stadt- und Regionalplanung sowie Fachexkursionen nach Landau und Heidelberg als Impulse für die Weiterentwicklung der planerischen Konzepte.
Zum Abschluss präsentierten und diskutierten beide Gruppen ihre Ergebnisse mit den Praxispartnern einerseits der Plan RVA und andererseits Stefan Germer von der Planungsregion Westpfalz per ZOOM. Die intensive Zusammenarbeit und Diskussion an den beiden Regionalplänen in den zwei Gruppen brachte für beide Seiten neue Einblicke und Erkenntnisse zur Stadt- und Regionalplanung in Deutschland und Amerika.