Bericht zur Deutschland-Exkursion mit Geographie-Studierenden vom September 2020: Stadt- und Wirtschaftsentwicklung im Rheinland

Thema: Verschiedenste Aspekte der Stadt- und Wirtschaftsentwicklung im Rheinland

Exkursionsziel: Rheinland (Köln, Düsseldorf, Bonn und Umgebung)

Termin: 7.09. – 11.09.2020

Leitung: Dr. rer. pol. Sebastian Winter und M. Sc. Daniela Briegel

Im Rahmen des Studiengangs B. Ed. Geographie führte der Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung vom 7. bis 11. September 2020 eine Exkursion ins Rheinland durch. Dabei wurden die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen befolgt. Thematischer Fokus dieser Exkursion lag auf verschiedensten Aspekten der Stadt- und Wirtschaftsentwicklung im Rheinland.

Am ersten Tag wurde die Stadtgeschichte Kölns an verschiedenen Wanderetappen (römische Stadtmauerruinen am Kölner Dom, mittelalterliche Ausdehnung am Eigelsteintor, industrielle Einflüsse im Belgischen Viertel) den Studierenden nähergebracht. Abgerundet wurde der erste Exkursionstag mit einem Vortrag zu aktuellen Herausforderungen und allgemeinen Entwicklungslinien der Stadtentwicklung Kölns sowie zum „Waterfront Development“ am Rheinauhafen.

Am zweiten Tag wurden bei einer Radtour die Wirtschaftsstruktur Kölns und die räumlichen Wirkungen von Produktions- und Dienstleistungsagglomerationen an den Standorten Gerling-Quartier, Mediapark, Niehler Hafen und den Fordwerken thematisiert. Dabei wurden bedeutende Standortfaktoren der Medien- und IT-Branche, von Versicherungsunternehmen, Verwaltungsinstitutionen, Logistikkonzernen, der Chemie- und Automobilproduktionsunternehmen herausgearbeitet und veranschaulicht.

Am Nachmittag folgte dann noch eine empirische Untersuchung in Form einer Siedlungsstrukturkartierung im industriell gewachsenen Kölner Stadtteil Nippes.

Am dritten Tag erfolgte eine Wanderung auf den bei Bonn gelegenen Drachenfels (320 m) des Siebengebirges, welcher einen weiträumigen Ausblick über die Kölner Bucht bot und wo dementsprechend naturräumliche Gegebenheiten und touristische Potenziale des Rheinlands thematisiert wurden. Während eines darauffolgenden Besuchs bei der Wirtschaftsförderung des Rhein-Sieg-Kreises wurde den Studierenden die raumstrukturelle Situation sowie die Herausforderungen eines suburban geprägten Kreises im Umland von Bonn (anhaltendes Wachstum mit Überlastung von Verkehrswegen) vermittelt. Abermals nachmittags erwartete die Studierenden dann eine weitere Kartierung von Gastronomiebetrieben in der Kölner Innenstadt.

Am vierten Tag wurde die Stadt Düsseldorf besucht. Hier erfuhren die Studierenden in Form eines Vortrags beim Stadtplanungsamt, dass vor allem die Wohnraumschaffung auf begrenzt zur Verfügung stehender Fläche die größte städtebauliche Herausforderung Düsseldorfs ist und welche Strategien und konkrete Projekte die Stadt dazu umsetzt. Bei einem Vortrag im IHK-Forum Düsseldorf wurde den Studierenden die wirtschaftsstrukturelle Situation des IHK-Bezirks Düsseldorf vorgestellt, auf die wichtigsten Standortfaktoren eingegangen sowie bestehende Herausforderungen erläutert.

Am fünften Tag erfolgte dann eine Auswertung der bisher vorgenommenen Kartierungen durch die Studierenden und die anschließende Weiterfahrt nach Bonn-Mehlem zum Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Hier wurden Aspekte der laufenden Raumbeobachtung, der Geodatenverarbeitung und der Stadtforschung vorgestellt. Zudem wurde das Forschungsprojekt INCORA zur flächendeckenden Auswertung von Rastersatelliten-Aufnahmen präsentiert.

Insgesamt konnten die Studierenden während der 5-tägigen Exkursion die wesentlichen Aspekte der Stadt- und Wirtschaftsentwicklung im Rheinland unter anderem anhand vergleichender Analysen der besuchten Städte miteinander verknüpfen und sowohl die Faktoren, Auslöser und Herausforderungen der Raumentwicklung als auch Effekte der sozioökonomischen Entwicklung des Rheinlands erfassen.

Mithilfe der Kartierungen zu Siedlungsstruktur und Gastronomie konnten die Studierenden eine wichtige geographische Arbeitsmethode zur Analyse ausgewählter Raumstrukturen eigenständig anwenden und anschließend die erhobenen räumlichen Ausprägungen und deren Ursachenzusammenhänge reflektieren.

 

Univ.-Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß
Dr. rer. pol. Sebastian Winter
M. Sc. Daniela Briegel
Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung