Thema: Naturräumliche Grundlagen, Regionale Siedlungsstruktur, Städtische Entwicklungsprozesse, Sozioökonomische Bevölkerungsstruktur, Wirtschaftliche Entwicklung, Touristische Potenziale, Nutzungskonflikte
Thema kurz: Geographie-Exkursion in die Rhein-Main-Region: Entwicklung Frankfurts und seines Umlands
Exkursionsziel: Rhein-Main-Region
Termin: 05.09. – 09.09.2022
Leitung: Dr. rer. pol. Sebastian Winter und M.Sc. Nino Pfundstein
Eine Exkursion des Lehrstuhls Regionalentwicklung und Raumordnung führte eine Gruppe von 17 Studierenden im Fach Geographie im September 2022 in die Metropolregion Rhein-Main mit ihrem Zentrum Frankfurt. Die Exkursion diente dazu, verschiedene geographische Fragestellungen anhand des Beispielrums Frankfurt und Umgebung zu erlernen und zu diskutieren.
In der Stadt Frankfurt wurden vor allem sozialräumliche Unterschiede verschiedener Stadtquartiere untersucht. Dazu zählen das Gallusviertel als klassischer Arbeiterstadtteil, das durch eine Flächenumwandlung neu geschaffene Europaviertel, das gründerzeitlich geprägte Viertel Sachsenhausen sowie das Lyoner Quartier als neu geschaffener Bürostandort. Die Studierenden besuchten all diese Quartiere und erfuhren so von den prägenden Unterschieden in der Sozialstruktur und daraus hervorgehenden Unterschieden in den lokalen Angeboten, der Gestaltung des öffentlichen Raums und der verkehrlichen Anbindung. Zudem wurden die Studierenden somit mit dem Prozess der Gentrifizierung, also der Überprägung eines „Arbeiter“-Stadtteils durch kaufkräftige zuziehende Bevölkerung, vertraut. Anhand einer Radtour zwischen den verschiedenen Stationen innerhalb Frankfurts wurde gleichzeitig die Radverkehrsinfrastruktur der Stadt unter die Lupe genommen.
Weiterhin beschäftigte sich die Exkursionsgruppe mit der zentralörtlichen Funktion Frankfurts als Ganzes sowie seines Stadtzentrums wie auch umliegender Stadtzentren (Wiesbaden und Bad Homburg). Dazu wurden Frankfurter Merkmale einer Metropole und einer Global City herausgearbeitet. Zudem wurden die Haupteinkaufsstraßen Frankfurts, Wiesbadens und Bad Homburgs mithilfe von Kartierungen systematisch erfasst und gegeneinander auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten analysiert.
Mit Bad Homburg wurde eine typische Stadt im suburbanen Umland Frankfurts besucht. Hier wurde der Einfluss der Metropole auf die Stadt selbst sowie die landwirtschaftlichen Flächen diskutiert. In Wiesbaden besuchten Studierenden zuletzt noch eine weitere wichtige Stadt innerhalb der Metropolregion, welche vor allem durch ihre Verwaltungsfunktionen geprägt ist. Hier wurde mit dem Westend auch noch ein migrantisch geprägter Stadtteil besucht.
Daneben lernten die Studierenden bei verschiedenen Institutionen die Planung ärztlicher Flächenversorgung (Kassenärztliche Vereinigung Hessen), die Erhebung und Auswertung von Geodaten (Bundesamt für Kartographie und Geodäsie sowie Statistisches Bundesamt) und die Verbindungen von wirtschaftlicher und räumlicher Entwicklung (Bundesbank) kennen.
Abb. 4 bis 7: Ergebnisse der Erdgeschosskartierungen der Haupteinkaufsstraßen aus Frankfurt (oben links), Wiesbaden (oben rechts) und Bad Homburg (unten links) sowie vergleichende Flächenanalyse nach Nutzungstyp (unten rechts)