Band 21: Raumordnerische Aspekte des teilräumlichen Wettbewerbs in Bayern

SRL

Schriften zur Raumordnung und Landesplanung (SRL) – Band 21

Christiane A. Schmidt
Raumordnerische Aspekte des teilräumlichen Wettbewerbs in Bayern

Die angespannte Haushaltslage, zunehmende Deregulierung, die Wirkungen des fortschreitenden demographischen Wandels und der Wandel des Staatsverständnisses führen zu einer zunehmenden Verschärfung des Wettbewerbs zwischen Räumen. Die positiven Aspekte des Wettbewerbsprinzips sind gewollt, unbestreitbar kommt ihm jedoch insbesondere aus sozialer Sicht auch eine gewisse Ambivalenz zu. Was aus wettbewerbstheoretischer Sicht marktwirtschaftlich sinnvoll ist, kann unter sozialen und räumlichen Gesichtspunkten nicht erwünscht sein. Diese Problematik fordert nahe liegender Weise besonders die Raumordnung heraus, die sich jedenfalls im Sinne der wertgleichen Lebensbedingungen jeden Teilraum des Landes zum Anliegen macht und für die es unter den ihr anvertrauten Räumen keine Gewinner und Verlierer geben darf.

In der Regional- und Raumordnungspolitik zeigt sich zunehmend eine Tendenz zur Infragestellung des vorherrschenden Grundsatzes der gleichwertigen Lebensbedingungen, der einen Ausgleich zwischen wohlhabenderen und schwächeren Regionen fordert. Dieses Ausgleichsprinzip läuft Gefahr, von Konzentrationsstrategien in den Hintergrund gedrängt zu werden und führt dazu, dass mit Blick auf das Wachstumsziel nicht die weniger entwickelten Regionen gefördert werden, sondern die Regionen, deren Wachstumschancen am größten erscheinen. Damit wird die Förderung auf Wachstumspole und Wirtschaftscluster konzentriert, die als maßgebliche Träger von Innovation und wirtschaftlicher Entwicklung gelten. Schwache Räume würden demnach als Verlierer des teilräumlichen Wettbewerbs gleichsam aufgegeben werden. Bayern steht exemplarisch für die generelle Situation von Teilräumen.

Schon jetzt greift die Landesplanung aktiv in den teilräumlichen Wettbewerb ein, indem sie ihn durch ihre weichen Instrumente fördert und durch die klassischen Instrumente beeinflusst. Muss sie nicht auch begrenzend eingreifen? Wie weit darf teilräumlicher Wettbewerb gehen? Wo sind die Grenzen des Wettbewerbs zu ziehen, die produktive Effekte zulassen und einen Verdrängungswettbewerb verhindern?

ISBN 3-933103-99-1
Seitenzahl: 100
Preis: 22,00 €

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