Thema: Agrar- und Tourismusgeographie
Exkursionsziel: Neustadt an der Weinstraße, St. Martin (Pfalz)
Termin: Freitag, 15. Juli 2016
Leitung: Dr. rer. pol. Sebastian Winter, M. Sc. Elena Heß
Im Rahmen des Studiengangs Bachelor of Ed. Geographie Lehramt im Fachbereich Raum- und Umweltplanung der TU Kaiserslautern, führte der Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung am 15.07.2016 eine Tagesexkursion zum Thema „Agrar- und Tourismusgeographie“ in der Vorderpfalz durch.
Die Exkursionsgruppe besuchte dazu zunächst Neustadt an der Weinstraße, wo Herr Dr. Janik (Geschäftsführer der Pfalz.Touristik e.V.) einen Vortrag zur Bedeutung und Entwicklung des Tourismus in der Pfalz hielt. In der anschließenden Diskussion wurden auch die Destinationen und Zielgruppen sowie Trends und strategische Ausrichtungen des Tourismus in der Pfalz diskutiert.
Danach erfolgte die Weiterfahrt nach St. Martin, einer klassischen Destination des Weintourismus. Beim Mittagessen in einem dortigen Café präsentierten die Studierenden die Themen ihrer im Vorfeld erstellten Hausarbeiten zu einzelnen Aspekten aus der Tourismus- und Agrargeographie.
Anschließend erfolgte eine kleine Wanderung auf den Wingertsbergs direkt nördlich von St. Martin. Dieses Gebiet ist agrarwirtschaftlich durch Weinbau genutzt und durchlief im letzten Jahrzehnt ein Bodenordnungsverfahren zur Flurbereinigung. Frau Maierhöfer (Abteilungsleiterin Landentwicklung und Bodenordnung, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinland-Pfalz in Neustadt) referierte dazu über die grundsätzlichen Ziele, den Ablauf und die Vorteile solcher Bodenordnungsverfahren. Der Wingertsberg weist ein starkes Gefälle auf und war vor dem Verfahren stark verbuscht. Der Grund dafür waren die in Hangrichtung parzellierten Flure, die eine ebenfalls in Hangrichtung verlaufende Rebpflanzung erforderten, wodurch der Weinbau an diesem Ort nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben war. Im Bodenordnungsverfahren wurden die Flure neu gestaltet und die Rebpflanzung höhenlinienparallel vorgenommen, um eine bessere Bewirtschaftung durch ebenen Verlauf und möglichst lange Rebzeilen zu ermöglichen. Zusätzlich wurden Maßnahmen zum Artenschutz (Gabionen) sowie dem Hochwasserschutz (Rückhaltebecken) getroffen.
Der erste Vorsitzende der Grundstückseigentümergemeinschaft am Wingertsberg war auch zugegen und konnte aus der Praxis berichten, welche Vorteile sich durch das abgeschlossene Verfahren für die Bewirtschafter bieten.
Insgesamt konnten die Studierenden im Rahmen der Exkursion dadurch erlernen, wie der Tourismus in der Vorderpfalz ausgestaltet und mit dem Weinbau verzahnt ist. Zudem konnte erlernt werden, wie Bodenordnungsverfahren ablaufen und welchem Zweck sie dienen.
Univ.-Prof. Dr. habil. Gabi Troeger-Weiß
Dr. rer. pol. Sebastian Winter
M. Sc. Elena Heß
Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung